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Hypnosetherapie bei Tinnitus

 

Behandlungsstrategien

 

Aufgrund der vielen verschiedenen Aspekte, die bei Tinnitus eine Rolle spielen können (Ursachen/ Schweregrad/ Folge- und Parallel-Symptome/ Beeinflussbarkeit durch Stress oder konstante Präsenz in jeder Lebenssituation), gibt es nicht die eine Hypnose gegen Tinnitus, sondern eine ganze Reihe hypnotischer Interventionen, die von Klient/in zu Klient/in unterschiedlich wirksam sein können.
 

Hier eine Übersicht der bei uns meist genutzten Hypnose-Behandlungsstrategien bei Tinnitus:

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  • Tiefe Regenerationstrancen ("Deep State"/ hypnotische Tiefenentspannung) haben sich bei der Behandlung von Tinnitus häufig sehr gut bewährt. Sie helfen dabei, das Nervensystem zu beruhigen und "entstressen" den Körper und die Psyche. In diesem Rahmen kann Stress, der den Tinnitus aktiviert und aufrecht erhält, reduziert werden, was bei stressabhängigem Tinnitus zu einer konkreten Linderung bis hin zum vollständigen Verschwinden des Geräuschs führt. Reagiert der Tinnitus auf die Entspannung, muss diese ggf. trainiert oder wiederholt werden, damit erneuter Stress den Tinnitus nicht wieder aktiviert, oder die Behandlung muss im Falle einer Reaktivierung wiederholt werden.
    Bei manchen Klienten mit einem neurologisch verursachten Tinnitus kann die hypnotische Tiefenentspannung zu einer Beruhigung des neurologischen Herd-Geschehens führen. Dies kann idealerweise zu nachhaltigen "Abschaltungen" führen - doch auch hier sollte immer an eine entsprechende Nachsorge bzw. eine Rückfall-Prävention gedacht werden. Bei einem Teil der Tinnitus-Klienten wirken hypnotische Tiefenentspannungs-Sitzungen wie ein "Medikament" - mit TE-Sitzungen in regelmäßigen Abständen (anfangs 1-2 mal wöchentlich, mit der Zeit größere Abstände bis zu dem Punkt an dem man den idealen Erhaltungsabstand gefunden hat) kann bei Klienten, die gut auf die TE ansprechen eine starke Linderung bis hin zur Remission erreicht werden. Der Idealabstand zwischen 2 Tiefenentspannungs-Sitzungen ist hierbei von Klient zu Klient unterschiedlich (bei manchen ist eine Behandlung pro Woche erforderlich, bei anderen genügt eine Behandlung pro Monat oder auch nur bei Bedarf wenn der Tinnitus wieder hörbar wird).

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  • Hypnoanalyse (mit ursachenorientierter Regression) diese Vorgehensweise setzt voraus, dass es für den Tinnitus einen in Trance bewusst oder unbewusst erinnerbaren "Auslöser" gibt über dessen Bearbeitung sich ein Problem lösen lässt oder dass die Störung anhand eines Symboldramas (falls das Unterbewusstsein einen symbolischen Auslöser kreiert) behandelbar ist. Bei Tinnitus lässt sich zwar des Öfteren ein solcher Auslöser (z.B. ein Hörsturz, ein Knalltrauma o.ä.) finden, dieser hat oft aber nicht tatsächlich das Potenzial, nachhaltig eine Linderung oder gar Heilung zu bewirken. Die Hypnoanalyse ist in diesem Rahmen eher dazu geeignet, Trigger (z.B. emotionale Belastungen, Altlasten oder Reizthemen, die psychischen und/oder physischen Stress verursachen und damit den Tinnitus auslösen oder verstärken) zu "entschärfen". Gelingt das, kann tatsächlich eine maßgebliche Besserung eintreten (wobei der Tinnitus selbst dann im eigentlichen Sinne nicht "behandelt" wurde, sondern vor allem ein Auslöser, der ihn hervorruft), ist der Tinnitus aber rein "technisch" verursacht (z.B. aufgrund neurologischer Schädigung), ist es zumeist sehr schwierig, hypnoanalytisch etwas zu erreichen. Hier ist die Tiefenentspannung oft erfolgsversprechender. Im Rahmen eines Symboldramas ("erinnert" wird dann eine scheinbare, aber nicht tatsächliche Auslöser-Situation, die dann stellvertretend bearbeitet wird und unbewusst auf die eigentlichen Tinnitus-Ursachen einwirkt) ist im Zweifel aber dennoch durchaus ein Behandlungserfolg denkbar. Es kann sich also lohnen, einen solchen Ansatz (Regression/ Bearbeitung echter Erinnerungen oder symbolischer Erinnerungen) einmal zu testen - allerdings sollte man bei ausbleibendem Erfolg nicht zu verbissen daran "herumprobieren", sondern ggf. annehmen, dass der Tinnitus keine bzw. keine erreichbaren psychischen Ursachen hat und stattdessen nach wirkungsintensiveren Behandlungsstrategien suchen.

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  • "Selbstorganisatorische Hypnose"("Blockadenlösung", Anwendungen bei denen dem Unterbewusstsein Raum gegeben wird, eigene Lösungen zu finden; z.B. auch im Rahmen von auf das Thema abgestimmten Phantasiereisen) kann bei der hypnotherapeutischen Behandlung von Tinnitus eingesetzt werden. Die individuelle Wirkung kann sehr unterschiedlich sein, da die Ausgangssituation und die Symptome von Tinnitus-Patienten häufig sehr unterschiedlich sind. Auch hier ist hauptsächlich eine Auflösung von "Triggern" zu erwarten, die den Tinnitus provozieren und/ oder verstärken. Teilweise konnten selbstorganisatorische Anwendungen aber schon als klarer Wegbereiter für eine deutliche Linderung der Symptome erkannt werden, daher ist es in jedem Fall sinnvoll, sie in den Behandlungsprozess zu integrieren.

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  • Positive Visualisierungen (bspw. sich selbst entspannt, frei, lächelnd zu sehen; die Vorstellung einer angenehmen, sanften Energie, die den Kopf kühlt und schützt) können sehr gut bei der Zieldefinition helfen und die Motivation des Klienten stärken.

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  • Posthypnotische Suggestionen (zur "Programmierung" des Unterbewusstseins) wie "Dein Unterbewusstsein wird Die Empfindungen in Deinem Kopf regulieren und Dir dabei helfen, Dich wohl zu fühlen", "Du wirst von Woche zu Woche freier und entspannter" o.ä. sind sehr gut ergänzend einsetzbar.

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  • Hypnotische Desensibilisierung belastender Emotionen, die auch in der Behandlung von Ängsten eingesetzt wird, evtl. mit begleitendem EMDR kann bei Tinnitus eingesetzt werden.

 

Wie läuft die Hypnose ab?

 

Der Therapeut führt den Klienten in einen tiefen Entspannungszustand, die sog. Trance. Kennzeichnend dafür ist eine veränderte Zeit- und Außenwahrnehmung: Die Zeit vergeht meistens „wie im Flug“, und äußere Reize wie z.B. Straßenlärm werden komplett ausgeblendet. In diesem Zustand ist das Gehirn besonders aufnahmefähig und kreativ.

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Ein über Hypnose erreichter Trancezustand ist entgegen der breiten Meinung kein willenloser Zustand. Zur Einleitung einer hypnotischen Trance wird von uns weder ein Pendel oder eine Blitzeinleitung angewendet. Wir legen größten Wert darauf unsere Klienten über lange und ausgedehnte moderne Einleitungstechniken, sanft in eine entspannte hypnotische Trance zu begleiten. Ein Zustand der inneren Aufmerksamkeit ermöglicht den Zugang zum Unterbewusstsein.

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Wie viele Sitzungen werden bei der Tinnitusbehandlung benötigt?

 

Laien glauben des Öfteren, die Hypnose sei generell ein "One Hit Wonder", bei dem alles mit einer Behandlung gelöst wird (bzw. dass bei Nichtwirksamkeit einfach als Misserfolg im Sinne von "Ich hab auch mal Hypnose probiert" verbucht wird) und rechnen gar nicht damit, mehr als einmal kommen zu müssen - ein "einmaliger Versuch" ist bei der Tinnitus-Behandlung aber wenig sinnvoll, da es durchaus sein kann, dass man zuerst einige verschiedene Herangehensweisen - s.o. - ausprobieren muss, um herauszufiltern, welcher Therapieansatz für den Klienten der erfolgversprechendste und leistungsfähigste ist. Der Klient sollte daher die Bereitschaft haben, einen angemessenen Therapierahmen in Anspruch zu nehmen.

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Um tatsächlich beurteilen zu können ob Ihr Tinnitus mit Hypnose behandelbar ist finden 5 Sitzungen im wöchentlichen Abstand - über 4 Wochen verteilt - statt. Nach der 5. Sitzung wird dann gemeinsam analysiert und beurteilt ob und wie weitergemacht wird.

Daher buchen Sie bitte gleich eine Terminserie mit allen 5 Terminen (jede Woche ein Termin - Sie starten in Woche 0 mit dem 1. Termin, Woche 1 ist der 2. Termin, Woche 2 der 3. Termin, Woche 3 der 4. Termin, Woche 4 der 5. Termin). 
Wichtig: Buchen Sie als 1. Termin bitte die Tinnitusbehandlung aus der Kategorie "Erstsitzung", die Termine 2-5 bitte aus der Kategorie "Folgesitzung".

Bei kompletter Buchung der 5er-Terminserie ist der 5. Termin kostenfrei! Geben Sie dafür bei der Buchung im Warenkorb den Gutscheincode Tinnitus5er% ein.

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Wie funktioniert Selbsthypnose?

 

Im Rahmen der Selbsthilfe können die zusammen mit einem Therapeuten entwickelten Strategien auch als Selbsthypnose eingesetzt und weiterentwickelt werden. Selbsthypnose kann bei der Behandlung von Tinnitus auf verschiedene Weise eingesetzt werden. Bewährt hat sich schon oft eine Entspannungs-Selbsthypnose, die der Klient präventiv übt und dann gezielt beim Auftreten eines stressbedingten Tinnitus oder in einer besonders belastenden Situation gezielt einsetzen kann, um den Tinnitus zu lindern oder das Allgemeinbefinden zu verbessern. Auch Visualisierungen (eine kühle, blaue Energie, die den Kopf erfüllt oder entspannte Gefäße, durch die das Blut leicht und geschmeidig fließen kann) helfen manchen Patienten. Spricht ein Patient gut auf die hypnotische Farbtherapie an, kann selbstverständlich auch die entsprechende Farbe intensiv imaginiert werden. Ebenfalls eingesetzt werden können natürlich zielführende Autosuggestionen wie "Mein Kopf bleibt vollkommen frei und entspannt", "Mein Kopf ist kühl" oder "Ich fühle mich vollkommen wohl".

 

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